Neuseeland

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Die erste Begegnung mit den Vulkanen

 

Ich fuhr vorbei an lieblich anmutenden und

verschlafenen Städten.

Immer weiter und immer näher führte mich mein Weg an das verstummte Ungetüm. Hoch, so hoch über allem, das nichts seiner Macht entkommen konnte, thronte er in den Himmel hinbor.

Im einen Moment noch in sein weißes Kleid gehüllt, im nächsten hinter einer dichten Wand aus Wolken verborgen. Fast einem Raubtier gleich, das auf seine unachtsame Beute lauerte.

Von überall her hatte ich einen bezaubernden Blick auf ihn,

vor allem von der Stadt New Plymouth aus. Südwestlich der Stadt konnte ich von den felsigen Hängen des Paritutu

meinen Blick über die Stadt und den im Hintergrund liegenden Vulkan legen.

Einen regelrechten Postkartenblick durfte ich am Lake Mangamhoe erleben.

Als ich auf den Vulkan zufuhr, war plötzlich der Moment gekommen, wo ich mich schier im Urwald verloren zu glauben schien.

Doch je weiter ich seine Hänge hinauffuhr, umso lichter wurde der Wald und umso kleiner wurden die Bäume und Büsche. Über einen steinigen Weg schritt ich mutig, näher an ihn heran.

Ich durchquerte eine tiefe Schlucht und konnte mit ansehen, wie er sich erneut hinter dem Nebel zurückzog.

Voller Tatendrang schritt ich weiter seine Hänge hinauf,

bis es für mich unmöglich wurde noch näher an sein Haupt zu kommen.

Ich ließ von ihm ab, wohlwissend dass er mich nicht verfolgen würde, denn Mount Taranaki ist ein verstummtes Ungetüm.

Ganz im Gegenteil zu den drei aktiven Vulkanen: Mount Ruapehu, Mount Ngauruhoe und Mount Tongariro.

Schon auf meinem Weg zu diesen drei Raubtieren wurde die Landschaft immer bizarrer.

Entlang der Desert Road konnte ich einen Blick in die feurige Landschaft der Rangipo-Wüste werfen.

An einem nicht ganz so günstigen Tag fuhr ich mit meinem Auto weit hinauf auf den Mount Ruapehu. Ein Skigebiet war auf dem aktiven Vulkan errichtet worden.

Die Sicht reichte zwar bis zum Mount Taranaki,

doch dichter Nebel und eisiger Wind ließen mich von meinen Plänen abkommen, bis ganz nach oben aufzusteigen.
So fuhr ich wieder hinunter in das Tal und zum tiefer gelegenen Whakapapa Visitor Center, von wo viele längere, aber auch kürzere Wege näher an die Vulkane heranführten.

Ganz besonders war ich daran interessiert, näher an den Mount Ngauruhoe zu kommen.

Auf einer zweistündigen Wanderung durch das vom Feuer geschaffene Land,

Schien ich ihm fast zum Greifen nahe zu sein. Und so gerne ich auch noch näher an ihn herangeschritten wäre,

meine Route führte vorbei an einem Fluss

zu den Taranaki Falls und wieder zurück zum Anfang.

So viel Gefahr auch von den drei aktiven Vulkanen auch ausgeht und so finster die Landschaft, die sie umgibt,

so viel Schönheit haben sie doch hervorgebracht. Wenn ich nur an den smaragdgrünen Lake Rotopounamu,

den Lake Rotoaira

oder die türkisen Tawahi Falls denke.

Die erste Begegnung mit den Vulkanen hat mich in Staunen versetzt, hat mich ehrfürchtig auf ihr Erbe blicken lassen und auch die Lust in mir geweckt, noch mehr von ihrer Kraft zu erforschen.
Und eines scheint ganz klar: Die nächste Begegnung mit dieser Urgewalt ist nicht mehr sehr weit entfernt...

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