So viel Wärme auch von den aktiven Vulkanen selbst ausgehen mag, das Klima in der Region selbst ist ein Kaltes und unerbittliches. Da tat es gut, wieder an das im Sonnenlicht frohlockende Meer zu gelangen.
Die erste Stadt welche ich mir an der warmen Ostküste angesehen habe war Napier. Wenn ich Napier in einem Wort zusammenfassen müsste wäre es: "Einzigartig".
Einzigartig, oder auch sehr eigenwillig. Einfach ganz eigen!
Die Stadt besticht mit seinem sehr individuellen Stil. Es ist ein wenig Miami
und die Hippiezeit die hier regelrecht eingefroren zu sein scheinen.
Dieser Stil ist hier nicht nur in den Gebäuden, wie dem Wahrzeichen der Stadt zu sehen,
sondern es ist auch eine von den Menschen noch immer gelebte Zeit, die hier festgehalten wurde.
Abseits von Napier wird die Landschaft auf der einen Seite von den Bergen
und auf der anderen Seite vom Meer bestimmt. Im Landesinneren, wie dem Te Urewera Nationalpark wird die Landschaft von Tälern zerrissen. Wasserfälle stürzen in die Tiefe,
während dahinter der Mond an den felsigen Hügeln aufgeht.
Weiter nördlich an der Halbinsel Mahia waren es nicht mehr die Ausläufer des Gebirges,
sondern die Sandstrände,
die die Landschaft bestimmten. Und je weiter ich nach Norden aufbrach, umso weitläufiger wurden die Strände.
Vorbei an Gisborne, in dessen Stadtzentrum ein obskurer Uhrturm steht,
gelangte ich an die Tolga Bay. In dieser kleinen Bucht lief der längte Steg Neuseeland hinaus in das Meer.
Ein imposantes Relikt alter Tage.
Der kurvenreiche Pacific Coast Highway schlängelte sich von der Tolga Bay bis hinauf nach Te Araroa. In dieser kleinen Agglomeration hatte es mir die reichlich verzierte Maori-kirche angetan.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen hier für eine Nacht zu verweilen und mir so diese näher anzusehen, doch es gab keinen Schlafplatz und so musste ich notgedrungen meine Tour fortzeitig dorthin führen, wo ich zum nächsten Sonnenaufgang eigentlich sein wollte.
Am östlichsten Punkt Neuseelands, an dem die Sonne "zuerst" aufgeht steht auf einem Hügel ein Leuchtturm.
Der Leuchtturm ist über gut 730 Stiegen ersteigbar.
Der Blick reicht hinaus zu einer kleinen Insel
und bis zu den nächsten Hügeln im Landesinneren.
Eine interessante Skulptur begegnete mir am nächsten Tag auf meiner Fahrt von Opotiki nach Whakatane.
Whakatane ist eine ansehnliche Kleinstadt. Vom Kohi Point aus war der Blick auf die Stadt
und Richtung Opotiki ein sehr ansehnlicher.
Touristisch aufgemacht und trotzdem erwähnenswert war auf der Fahrt von Whakatane nach Tauranga die große Kiwi360.
Da mich die Frucht weniger interessierte, wie der flugunfähige Vogel, wittmete ich mich lieber einem Spaziergang an einem für die Maori heiligen Hügel.
Nicht lange nach diesem Spaziergang stand ich auch schon nördlich der Stadt Tauranga in dem Vorort Mount Maunganui. Der gleichnamige, erloschene Vulkan, den die Maori Mauao nennen, ragte als einsamer Leuchturm in den Himmel.
Gleichsam der Zeit die ich an der Ostküste verbracht habe war der Blick von der Spitze des Berges auf die Stadt
und ihr Umland ein wahrlich unvergesslicher.