Die Prinzipien der Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit umschließt noch weitere Aspekte: So sollte etwa mit „(Öko)-Effizienz“ der Versuch unternommen werden durch technologische Innovationen eine Verringerung von Ressourcen in der Produktion zu erreichen. Und im Bereich der „Konsistenz“ gilt es einen Umstieg in der Verbrauchs- und Produktionsweise zu initiieren, in dem etwa kompostierbare Materialien, anstatt von Plastikverpackungen verwendet werden oder: der Einsatz von regenerativen Energiequellen für die Energiegewinnung anstatt von fossilen Brennstoffen. Doch auch die „Suffizienz“, also dass grundsätzlich weniger konsumiert und produziert werden solle, ist Teil der Nachhaltigkeit.
Das Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung.
Dimensionen der Nachhaltigkeit
Gerade die wechselseitige Abhängigkeit und Beeinflussung zwischen den drei Dimensionen (der Umwelt, des Sozialen und der Wirtschaft) wirft verschiedenen Problemstellungen auf:
Die Dimension der sozialen Nachhaltigkeit rückt den Menschen in den Mittelpunkt: Das Individuum soll in der Lage sein sich innerhalb der Gesellschaft frei entfalten und entwickeln zu können. Aufgabe des Staates muss es sein für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit zu sorgen, etwa durch die Sicherung der sozialen Stabilität und der Sicherung des Gesundheits- und Bildungssystems.
Im Fokus der ökologischen Nachhaltigkeitsdimension steht der rücksichtsvolle und vorausschauende Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen. Schäden am Ökosystem sollen vermieden, werden, etwa in dem nur so viele nicht-erneuerbare Rohstoffe gefördert werden sollen, wie durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden können; oder indem Emissionen so gering gehalten werden wie möglich. Gleichzeitigt geht es in dieser Dimension auch um die Gesundheit der Menschen und den Verzicht auf gesundheitsschädliche Stoffe.
Und im Blickpunkt der ökonomischen Nachhaltigkeitsdimension steht nicht mehr die kurzfristige und ausbeuterische Gewinnmaximierung im Zentrum des wirtschaftlichen Erfolges, sondern langfristige Ziele und Perspektiven. Etwa der faire Handel oder die Erhöhung der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter. Strittig scheint nur: ob wirtschaftliche Interessen stets dem Credo: „ökologische Bedingungen nicht ausbeuten und gefährden“ folgen müsse. Oder: ob es zwingend eine starke Wirtschaftsleistung braucht, damit neue Lösungen entwickelt werden können, um soziale und ökologische Missstände zu beseitigen.
Auch wenn die drei Dimensionen gleichrangig in Beziehung zu einander stehen, lässt sich im „Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung“ je nach Betrachtungspunkt ein Ungleichgewicht herstellen: Wirtschaft und Gesellschaft sollten sich nur an den Kapazitäten der Umwelt ausrichten, könnten Umweltverbände argumentieren. Während Industrieverbände betonen könnten, dass Umweltschutz nicht zu Lasten des Wirtschaftswachstumes gehen dürfe. Daher ist dieses Modell auch damit konfrontiert sich selbst ad absurdum zu führen.