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Alltag eines Zivildieners - Teil 2

 

Alltag eines Zivildieners - Teil 2 befasst sich mit den Aufgabenbereichen mobiler Einrichtungen.

Das war mein Zivildienst bei der Lebenshilfe Steiermark:
Konditorei faMoos
Jugend- und Familiengästehaus
bauMax Graz-Ost
Übersiedlung Bistro

Die Konditorei faMoos und auch das Bistro bieten behinderten Menschen die Möglichkeit, zu arbeiten und damit Geld zu verdienen.

Konditorei faMoos:

Dieser eine Tag, den ich in der Konditorei faMoos verbracht habe, fing sehr überraschend an.
Die Leiterin des Teams A+ konnte nichts mit mir anfangen, da sie gar nicht damit gerechnet hatte, so schnell wieder einen Zivildiener zu erhalten. Das war auch der Grund, warum ich in das faMoos gesteckt wurde, wo ich Essen an die Einrichtungen der Lebenshilfe ausliefern sollte.
Kurierdienste waren zwar noch nie mein Ding, aber irgendwie machte es mir dann doch Spaß, mit dem Lieferwagen durch die Stadt zu fahren.
Dem faMoos wäre es eigentlich ganz recht gewesen, wenn sie noch einen Zivildiener mehr gehabt hätten. Soweit ich das damals verstanden habe, waren die anderen Zivildiener, aus welchen Gründen auch immer, nicht vollzeitbeschäftigt. Somit wäre ich der einzige „Ganztags“-Zivildiener gewesen. Mit der Hauptchefin war eine Versetzung im Gespräch - ganz zu meinem Wohlwollen.

Einen Tag später musste ich in der Früh zur Leiterin des Teams A+. Die gute Frau erzählte mir das Wichtigste über ihre Abteilung und kam so gleich auf den Punkt zu sprechen, wo ich ab heute arbeiten würde. Just in dem Moment rief die Hauptchefin an. Die Leiterin erzählte ihrer Chefin ganz überschwänglich, dass ich mich angeblich schon brennend darauf freuen würde in ihrer Abteilung zu arbeiten und, dass sie mich jetzt nicht mehr hergeben wolle. Ich war völlig perplex und dachte, ich höre nicht recht! Das waren nicht meine Worte! Und noch bevor ich meine Klappe zu einem Gegenwort öffnen konnte, wurde mir der Ausgang der Tür gezeigt.

Das Wochenende, das anbrach, brachte mir einen Gewissenskonflikt. Auf der einen Seite hatte mir die Tätigkeit des Auslieferns Spaß gemacht, und ich wollte alles daran setzen, diese Aufgabe doch noch weiterführen zu können. Auf der anderen Seite war ich aber auch neugierig, was mich im Jugend- und Familiengästehaus erwarten würde.

Das Team A+ gibt Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit, sich in einem „Training on the Job“ auf das normale Arbeitsleben vorzubereiten. Zu den Arbeitsorten des Teams A+ zählen unter anderem das JUFA und der bauMax Graz-Ost.

JUFA (Jugend- und Familiengästehaus, Idlhofgasse 74):

Arbeitsbeginn war um Punkt 7:30 Uhr.
Widerwillig fuhr ich mit dem Fahrrad die Strecke zum Jugend- und Familiengästehaus, wo ich während meiner Lehrzeit zwei Jahre lang in einem Einzelzimmer gelebt hatte.
Über den Eingangsbereich und eine Treppe gelangte ich hinunter in den Kellerbereich. Hier gab es einen eigenen Raum für das Team A+. Neben einem Tisch, welcher in der Mitte des Raumes stand, befanden sich hier auch die Aufbewahrungsschränke der Teilnehmer. Jeder Teilnehmer hatte seinen eigenen Schrank und seine eigene Arbeitskleidung. Diese bereitgestellte Kleidung bestand aus einem T-Shirt und einem Pullover. Nach dem täglichen Gebrauch wurde die Dienstkleidung gewaschen, hierzu gab es einen eigenen Waschraum.
In diesem Waschraum wurden auch die Handtücher für die Gästezimmer gewaschen. Was bei fast 50 Zimmern stets einen riesigen Haufen bedeutete, der - wie könnte es auch anders sein – vom Team A+ zusammengelegt werden musste. Die Bezüge von Decken, Polstern und Laken wurden zum Glück von einer eigenen Firma gewaschen und daher in eigenen Vorrichtungen gelagert.

Jeden Morgen gab es ein Briefing, in dem jeder Teilnehmer erfuhr, was es für den heutigen Tag zu tun galt und welche persönlichen Aufgaben zu erledigen waren. Dem Vorgesetzten war es sehr wichtig, dass die Briefings, aber auch der Beginn der Pausen erst erfolgten, wenn alle Teilnehmer anwesend waren.

Der Arbeitstag begann meistens damit, dass wir die Seminarräume bestuhlten. Also diese für die kommende Veranstaltung vorbereiteten (Boden reinigen und vorgegebene Anzahl von Stühlen in den Seminarraum stellen). Daneben galt es, persönliche Aufgaben zu erledigen. Zu diesen zählten unter anderem: Das Reinigen des Treppenhauses, das Säubern der Fenster, das Aufräumen und das Säubern des Kinderspielbereichs.
Die kleine Pause war von 10 bis 10:30 Uhr. Wenn wir uns vom Buffet etwas zum Essen nahmen, mussten wir pauschal 1,50 € bezahlen.

Nach der Pause ging es zur eigentlichen Arbeit im JUFA: Die Zimmer des Gästehauses herrichten. Es zählte zu den Aufgaben der Teilnehmer, benutzte Bettlaken, Kopf- und Deckenbezüge abzuziehen und die benutzten Handtücher einzusammeln. Direkt im Anschluss mussten die Kopfkissen und Decken frisch bezogen werden. Mit einem eigens dafür konstruierten Rollwagen wurde nun die Wäsche über den Lift hinunter in den Kellerbereich geführt, wo eine Sortierung nach Bezügen und Handtüchern erfolgte. Die Bezüge wanderten in eine eigene Vorrichtung, während die Handtücher in der Waschmaschine gewaschen und anschließend von den Teilnehmern des Teams A+ wieder zusammengelegt wurden.

Zu meinen Aufgaben zählte es, die Teilnehmer zu überwachen und geringfügig mitzuhelfen.
Anfangs machte das noch sehr viel Spaß. Ich musste einfach nur dastehen und den anderen bei der Arbeit zusehen. Mit der Zeit wurde mir jedoch immer langweiliger und ich begann, meine Rolle in diesem System kritisch zu hinterfragen.
Nicht nur einmal habe ich mir die Frage gestellt: „Was tue ich hier eigentlich?“. Meine Rolle war so unnütz, wie sie auch undefiniert war. Die einzige Gewissheit, die ich hatte, war, dass ich nicht der Gesellschaft diente, sondern nur den innerbetrieblichen Interessen eines Unternehmens zum Nutzen war. – In welcher obskuren Form auch immer ...

War die Mittagspause angebrochen, war der Tag zum Glück schon (fast) wieder vorbei. Die Mittagspause ging von 12:15 bis Punkt 13 Uhr. Nach der Pause ging es für die Teilnehmer mit persönlichen Aufgaben weiter. Zu diesen zählten unter anderem auch das Zusammenlegen der Handtücher für die Gästezimmer. Da oftmals nichts zu tun war, suchte sich der Vorgesetzte in persönlichem Engagement stets neue Aufgaben für die Teilnehmer. So gab es dann am Nachmittag so Sachen zu tun, wie: Rasenmähen, Hecken schneiden oder Müll vom Parkplatz aufsammeln.
Dienstschluss war von Montag bis Donnerstag um 15 Uhr und Freitag um 12 Uhr. Einzige Ausnahme bildete jeder zweite Dienstag. Da an diesem Tag die Teilnehmer in einer Arbeitsschulung waren, war hier bereits mit 12 Uhr Dienstschluss.

Nach drei endlos erscheinenden Wochen war auf einmal alles zu Ende. Ich erhielt von einer Teilzeitkraft die Information, dass ich morgen bei der Truppe im bauMax arbeiten muss.

bauMax (Conrad-von-Hötzendorf-Straße 103a)

Arbeitszeit in dieser Abteilung (Montag bis Freitag): 9 bis 15 Uhr. Kleine Pause: 10:30 bis 10:45. Mittagspause von 12:30 bis 13:00 Uhr. Es arbeiten hier bis zu acht Teilnehmer der Lebenshilfe. Jeder Teilnehmer hat eine eigene Abteilung im Baumarkt, der er oder sie zugeteilt ist.

Nachdem die neue Arbeitsstelle nun 5 Kilometer von meinem Zuhause entfernt war, blieb mir nichts anderes übrig, als mich umzustellen. Ich tauschte den Fahrradsattel mit dem der Straßenbahn und gegen Ende des Zivildienstes mit dem meines Autos.
Mit der Straßenbahn dauerte meine Reise bis zum Ostbahnhof (in eine Richtung) 30 Minuten.

Direkt gegenüber dem Ostbahnhof befindet sich der Mega-bauMax. Auf dem großen Parkplatz befinden sich vier Rückgabestationen, in denen die Kunden die Einkaufswagen abstellen können. Der bauMax besitzt vier unterschiedliche Typen von Einkaufswagen: Plattenwagen, grüner Einkaufswagen und roter Einkaufswagen. Eine Sonderform der Einkaufswagen stellen die Baustoffwagen dar; die Entnahme und Rückgabe erfolgt bei der Baustoffabteilung, am nördlichen Ende des Baumarktes. Die erste Aufgabe bei Dienstbeginn war es, die Wagen aus den Rückgabestationen heraus in den Eingangsbereich zurückzuschieben.

Im Eingangsbereich, direkt hinter der Sperreinrichtung, läuft entlang der Glasfront eine Rolltreppe hinauf in den ersten Stock. Im ersten Stock befinden sich unter anderem: Farben, Werkzeuge und Sanitäranlagen. Hier arbeiten einige Teilnehmer der Lebenshilfe in ihren jeweiligen Bereichen.
Am Aufgang direkt bei der Rolltreppe gibt es die Möglichkeit für Kunden, sich einen roten Einkaufswagen zu nehmen. Ein spezieller Service ist dabei, dass die Wägen mit einem Spezialschlüssel zur freien Entnahme aufgesperrt werden. Natürlich zählt es zu den Aufgaben der Teilnehmer, diesen Service zu garantieren.

Im Eingangsbereich galt es, einige Plattenwägen und die grünen Wägen hinaus in den Gartenbereich zu schieben, wo sich eine weitere Entnahmestation befindet. Zuvor wurde jedoch ein Kontrollgang gemacht, um nicht zu wenige oder zu viele Wagen hinaus in den Außenbereich zu schieben. Gleichzeitig konnte durch den Kontrollgang auch festgestellt werden, welche Arbeiten im Lagerbereich anstanden.

Die Arbeitsaufgaben im Lagerbereich des Gartens waren neben der Entsorgung des Mülls (Hartplastik/Weichplastik, Restmüll und Holz), auch das Entsorgen von Pflanzen, sowie das Fegen des Bodens. Da die Pflanzen zumeist auf Wagen, den sogenannten CC-Containern, lagerten, mussten diese ebenso abgebaut werden, wie es die Müllbehälter von Hart- und Weichplastik mit den neuen Müllsäcken zu bestücken galt.

Im Inneren des Baumarktes hatten die Teilnehmer Waren nachzuschlichten, auszupacken, zu reinigen und den Müll zu entsorgen.

Meine Aufgabe war es, die Teilnehmer in ihrer Arbeit zu unterstützen. Ich konnte mir anfangs einen sehr guten Überblick über die Tätigkeiten der Teilnehmer verschaffen.
Tätig war ich jedoch überwiegend im Gartenbereich. Dies lag vorwiegend daran, dass ich mich dort am wohlsten gefühlt habe. Dass die Arbeitsauslastung im Außenbereich des Baumarktes am höchsten war, kam mir ganz recht, so verging die Zeit stets sehr schnell.

Zur Bildung und Festigung von rudimentären Fähigkeiten, wie dem Rechnen, besuchten die jungen Teilnehmer Montag und Mittwoch nachmittags die Berufsschule. Freitags waren die Teilnehmer in einer eigenen Arbeitsschulung. Zurück verblieb lediglich ein Teilnehmer. Meine Aufgabe war es, diesen Herren, der seit nun mehr 12 Jahren im Baumarkt arbeitete, bei seinen Arbeitsaufträgen zu unterstützen.
Auf Stress reagierte der erwachsene Herr mit einem ungewöhnlichen Verhalten. Er fing an zu weinen. Ein lauthals weinender Mann sorgt für gewöhnlich für ein großes Aufsehen in einem gut besuchten Kaufhaus, weshalb ich freitags versuchte, es etwas ruhiger anzugehen. Zumeist beschränkten wir uns daher auf das Schieben der Wagen. Was auch mir ganz recht kam.

Neben den regulären Tätigkeiten gab es im Baumarkt auch immer wieder Spezialaufträge zu erledigen. So galt es einmal, ein Aufbewahrungsregal abzubauen und zu entsorgen. Etwas ärgerlich an diesem Auftrag war, dass uns kein geeignetes Werkzeug zur Verfügung gestellt wurde. Nun ließ sich in diesem Fall zumindest eine Axt auftreiben.
Generell war es im bauMax so, dass entweder gar kein Werkzeug oder Arbeitsmaterial ausgegeben wurde oder dieses unvollständig bzw. beschädigt war. Neues Material gab es nicht oder es war nur schwer zu bekommen. Wie mit einem fehlenden Schraubenzieher eine Schraube eingedreht werden soll, ist mir bis heute ein großes Rätsel. Entweder die Obrigkeit setzt auf das Improvisationstalent ihrer Mitarbeiter oder es wird am falschen Platz gespart.
Sehr interessant ist auch: Wenn sich die Kundschaft beschwert, ist auf einmal alles ganz einfach und geht ganz schnell. Werden jedoch Mängel von den Mitarbeitern der Lebenshilfe Steiermark gemeldet, gibt es dafür auf einmal kein Geld.

Oben Genanntes wäre grundsätzlich kein Problem, wenn wenigstens die Lebenshilfe Steiermark ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen würde.
Die Teilnehmer (Menschen mit einer Behinderung) hantieren mit scharfen Klingen. Meist wird aus Bequemlichkeit heraus die Klinge des Stanleymessers nicht zurückgeschoben. Hier genügt eine Unachtsamkeit und es kommt zu Verletzungen.
Das Arbeiten mit gefährlichen Werkzeugen erfordert zumindest den Schutz durch geeignete Schutzhandschuhe bzw. die Verwendung von Sicherheitsmessern. Wie zu erwarten gibt es solch einen Schutz nicht.
Die Lebenshilfe Steiermark nimmt es (meiner Erfahrung nach) mit gesetzlichen Regelungen nicht sehr ernst. So lange nichts passiert, gibt es scheinbar keinen Grund, etwas zu ändern. Gerade was den Arbeitnehmerschutz anbelangt, ist diese Einstellung grob fahrlässig.

 

Zur Mittagspause um 12:30 Uhr fuhren wir mit der Straßenbahn zum Bistro der Lebenshilfe. Gegen Ende meines Zivildienstes übersiedelte dieses (22.07. bis 25.07.2013). Unser neues Ziel war das incafé von der Einrichtung Jugend am Werk, welches zu Fuß erreicht werden konnte.
Eigentlich hätte im Messequartier die Lebenshilfe Steiermark ihr Bistro eröffnen sollen, jedoch hatten sich die Verantwortlichen nicht getraut, diese Investition zu tätigen. Diese Mutlosigkeit rächt sich nun, denn das incafé ist stets gut besucht.
Der neue Umstand also, dass ab nun keine Straßenbahn mehr zum Erreichen der Mittagslocation benutzt werden musste, war für mich ausschlaggebend für eine Veränderung. Mittlerweile hatte ich es satt, mit der Straßenbahn unterwegs zu sein. Es nervte mich, auf das öffentliche Verkehrsmittel zu warten, aber vor allem nervte es mich, so lange und langsam unterwegs sein zu müssen. Und das Verhalten manch eines Fahrgastes setzte dem Ganzen die Krone auf. Ich tauschte den Straßenbahnsitz mit dem meines Autos.

Zurück vom Mittagessen waren es noch zwei Stunden bis zum Feierabend. Die Zeit am Nachmittag verging stets sehr schnell. Genauso schnell war dann auch das Ende meines Zivildienstes angebrochen. Neun verlorene Monate meines Lebens ...

22.07. bis 25.07.2013: Übersiedlung Bistro

Nachdem das Bistro in der Modeschule Graz ausziehen musste und die Leiterin des Team A+ nur zwei Zivildiener mit Führerschein zur Verfügung hatte, war es an mir, beim Siedeln zu helfen. Der andere Zivildiener hatte die täglichen Essenslieferungen auszuführen und fiel somit komplett weg. Meine Aufgabe war es, mit dem Pritschenwagen alle Gegenstände in ein Zwischenlager zu überführen. Hilfe bekam ich von einem Zivildiener der Zentrale.
Während die Teilnehmer des Bistros alle Sachen zusammenpackten, lag es an uns, diese in den Transporter zu laden und hinunter in die Casalgasse zu führen. Schon am Montag präsentierte sich das ganze Unterfangen als sehr schlecht organisiert. Es gab keine Umzugskartons und der zuständige Angestellte hatte erst am Mittwoch mit Unterstützung des Team A+ gerechnet. Erst nach einem Telefonat konnte die ganze Situation aufgeklärt werden. Die „Unterstützung“ war ein Team aus Söding, das am Mittwoch die Schränke abbauen sollte.

Nichtsdestotrotz ging es schon am ersten Tag richtig zur Sache. In fünf Fahrten konnten wir jede Menge an Kleinzeug wegführen. Jedes Mal war die Ladefläche voll. Auch am Dienstag ging es Schlag auf Schlag. Wir machten vier Fahrten, darunter eine zum Recyclingcenter. War am Montag die Ladefläche stets bis zum Rand voll und konnte nur mit einem Netz überspannt werden, gab es nun Fahrten, die mit Spanngurten gesichert werden mussten. Da es keine Spanngurte gab, wollte mich die Hauptchefin des Bistros dazu „überreden“, meine Lieferung ohne Ladungssicherung durchzuführen. Aus einem Gespräch mit ihrem Chef konnte ich heraushören, dass es schon seit Jahren gang und gäbe war, auf die Ladungssicherung zu verzichten. Die Fahrlässigkeit ihres Handelns war ihr bewusst, jedoch nahm sie es in Kauf. Nun, was habe ich jetzt getan? Ich habe ihr emotionslos den Sachverhalt erklärt, sie zeigte sich einsichtig und wir konnten mit 40 Euro zwei geeignete Spanngurte kaufen.

Erschreckend war es auch, als sich am Mittwoch der Leiter der Team A+ Gruppe aus Söding unverständlich gegenüber meiner Manier mit der Ladungssicherung zeigte. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er ganz darauf verzichtet. „Das wird schon nicht verrutschen!“, so seine naive Einstellung. Erst nach einer kurzen Diskussion, in der ich ihn darauf hingewiesen habe, dass seine Fahrlässigkeit im besten Fall nur bis zu 5000 Euro kosten kann, zeigte er sich einsichtig.

Ohne weitere Diskussion und ganz entspannt konnten wir am Mittwoch unsere Lieferungen durchführen. Zur Unterstützung erhielten wir noch einen Teilnehmer aus Söding. Etwas nervös war ich nur, als wir am Ende des Arbeitstages noch zwei offene Kanister mit ätzendem Inhalt mitnehmen sollten. Im ersten Moment dachte ich noch, dass das nur ein schlechter Scherz sein würde und sich in den Behältern gar keine ätzende Flüssigkeit befindet. Ich nahm die Fracht widerwillig mit, der Zivildiener sollte gut darauf aufpassen. Als mir beim Deponieren am Ziel ein paar Tropfen die Hand leicht verätzten, hatte ich meine Lektion gelernt: „Nicht auf kenntnisarme Menschen hören, sondern nur auf den eigenen Verstand“.

Am Donnerstag ging das Siedeln zu Ende. Heute waren nur noch die zwei Spints zu überführen. Zwei einfache Fahrten und um 10:30 Uhr war dann für mich bereits Dienstschluss.

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