Neuseeland

Neuseeland

Untwegs in Waikato

 

Was auf den ersten Blick wie eine unscheinbare Region zwischen Auckland und dem Zentral Plateau anmutet, entpuppt sich schnell als sehr viel mehr.

Um das ganze Ausmaß zu verstehen, muss man die Reiseführer, die man besitzt, aus seinem Auto schmeißen und sich von den Leuten leiten lassen, die diese Region hier genau kennen. Sie zeigen einem Plätze an, die man sonst niemals erreicht hätte. Plätze, die auf solch engem Raum doch so voller Unterschiede stecken.

Angefangen hat alles, als ich von Taupo westwärts zu den Waitomo Caves gefahren bin. Es war ein wolkenfreier, aber bitterkalter Morgen. Die Sonne und ihre wärmenden Strahlen breiteten sich langsam über die im Nebel liegenden Täler aus.
Im Hinterland, fernab von den viel befahrenen Straßen, gelangte ich auf dem State Highway 30, etliche Kilometer vor Te Kuiti, zu einem von außen hin unscheinbaren Naturpfad. Durch den unwirtlichen Regenwald gelangte ich auf dem Pouakani Totara Walk zu einem knapp 40 Meter hohen Baum. Ein Monstrum, umgeben von Zwergen, das sich in den strahlend blauen Himmel erhob.

Vorbei an Te Kuiti gelangte ich zu den Höhlen. Touristisch genutzt und darum nur mit Eintritt zu besichtigen, ließ ich die großen Höhlen hinter mir. Einzig das kleine Kanu

und dessen Verzierungen schenkte ich meine Aufmerksamkeit.

Von einem Einheimischen hatte ich den Tipp bekommen, mir ganz umsonst den Raukuri Bushwalk anzusehen. Entlang eines Flusslaufes und hinein in den Regenwald

kam ich immer näher zu den Ausläufern der Höhlen. Bald schon konnte ich sehen, wie der Fluss aus dem Untergrund zu Tage trat.

Ich folgte dem Weg hinauf, hoch über den Fluss.

Ganz eng an den Felsen ging es gerade weiter

und dann hieß es sich klein machen. Der Weg führte durch einen kleinen Tunnel,

bevor man über eine kleine Treppe

hinein in eine hohe Höhle steigen konnte.

Eine kleine Aussichtsplattform ließ mich regelrecht über den Boden schweben.

Durch eine Höhle führte der Weg weiter,

ließ atemberaubende Blicke auf den Fluss zu,

um dann erneut durch eine Höhle zu führen.

Fast schon zu kurz erschien es mir, als ich nach gut einer Stunde wieder zu meinem Auto zurückkehrte.

Eigentlich wollte ich schon wieder weiterfahren, doch ein technisches Gebrechen an meinem Auto warf mich zurück. Ich war gezwungen, mit der Hilfe von Einheimischen in die kleine Stadt Otorohanga zu fahren, wo ich für zwei Tage festsaß. Einerseits schlecht, da ich ja noch so viel sehen wollte, andererseits gut, denn sonst hätte ich diese Stadt und ihre Besonderheiten niemals kennengelernt.
Eine von den ersten Sachen, die mir in dieser Stadt ins Auge gesprungen sind, waren die zwei Totempfähle vor der Stadtbibliothek.

Das diese Stadt auch eine große Artenvielfalt von Kiwis aufzieht und diese zum kleinen Preis besichtigt werden konnte, wusste ich auch erst, als man es mir erzählte. Der Kiwi an der Nordeinfahrt weist dezent darauf hin.

Doch noch für etwas ganz anderes ist diese Stadt bekannt: Für das sogenannte Kiwiana.

Alle Dinge, die so urtümlich für Neuseeland sind, werden in einem kurzen Walkway näher erläutert.

Meinen letzten Abend in dieser für mich heimatlich gewordenen Stadt ließ ich an einem kleinen See ausklingen.

So gern ich auch noch weiter meine Zeit hier verbracht hätte, so froh war ich doch, endlich wieder weiterfahren zu können.

Der nächste Morgen führte mich an den Ort zurück, an dem ich bereits gesessen war. Doch dieses Mal lachte die Sonne für mich

und ließ meinen Blick bis zu den Vulkanen schweifen.

Abenteuer pur lag in der Luft, als ich wenig später einem Fluss hinein in seine Schlucht folgte.

Über eine mächtig wackelnde Brücke

gelangte ich zu einer natürlichen Brücke.

Ich staunte nicht schlecht.

Doch es ging noch besser: Über einen Pfad gelangte ich hinein in eine Höhle.

Ein warmer Hauch schwappte mir entgegen, als ich hinunter über die Treppe auf eine Plattform schritt.

Die Höhlenwände schienen wie spitze Finger, die nach mir zu greifen schienen.

Nur wenige Zentimeter neben der Plattform ging es hinunter in die Tiefe.

Etwas, das wieder einmal in keinem meiner Reiseführer erwähnt wurde, waren die Marokopa Falls.

Der Wind, den das aufschlagende Wasser erzeugte, ließ zwei Palmen sanft hin und her wackeln.

Ich folgte der Straße und fuhr hinein in eine dünnbesiedelte Gegend. An Kawhia vorbei gelangte ich über eine windige Gravel Road nach Raglan.

Gemütlich spazierte ich durch die Innenstadt und der von Bäumen gesäumten Hauptstraße

an den Strand von Raglan und diesen entlang.

Auf dem Weg nach Hamilton kam ich am Sitz des Maorikönigs vorbei.

Eine lange Palisade umgab die Gebäude.

Etliche Verzierungen versetzten mich ins Staunen.

Heimlich vorgehen hieß es aber trotzdem, denn das Fotografieren war hier nicht geduldet, auch wenn entgegen zwei meiner drei Reiseführer Besucher sehr wohl geduldet wurden.

Am Abend dann kam ich in Hamilton an. Von einer Einheimischen wurde mir unter vorgehaltener Hand gesagt, dass ich mir Hamilton nicht ansehen sollte. Es gebe hier einfach nichts Tolles zu sehen. Ob das stimmt oder nicht, kann ich nicht mehr sagen, denn meine Reiseroute führte mich am nächsten Morgen an den Rand der Halbinsel Coromandel. Coromandel streckt sich regelrecht wie ein Daumen nach Norden aus.

Eine kurvenreiche Strecke

führte mich von Hauraki an die Ostküste und an den Waihi Beach. Da ich mich als fortschrittlicher Mensch schon seit Ewigkeiten gegen Straßenkarten und für ein Navigationsgerät entschieden hatte, war es kaum verwunderlich, dass ich mich in jene eine Straße navigieren ließ. Es ist die einzige Straße in Neuseeland, von der ich mit Absicht und wohlwissend ein Foto geschossen habe. Es ist aber natürlich auch die einzige Straße, die solch einen Namen trägt.
Für mich persönlich ein absolutes Highlight war es, in meiner eigenen Straße zu stehen, der "Leo Street".

Nahe meiner Straße

konnte man über einen kleinen Park

hinaus auf den Sandstrand

von Waihi schreiten.

Von einem Local hatte ich erfahren, dass man im Süden einen tollen Blick über den Strand, die Stadt und bis nach Tauranga genießen konnte. Bevor ich mir diesen anstrengenden Marsch auf den Berg antun wollte, ging ich anderen Empfehlungen nach. So sollte man südwestlich der Stadt über die Sumpfgebiete einen tollen Blick genießen können. Von einem kleinen Park aus war die Aussicht tatsächlich sehr lobenswert.

Eine andere Stelle, die ich mir unbedingt ansehen sollte, war auf dem Weg nach Süden am Strand. Von einem kleinen Parkplatz aus konnte man auf den menschenleeren Strand spazieren.

Hier an diesem Teil des Strandes gab es kein Gebäude, das die Sicht trüben konnte.

Man hatte den Strand im wahrsten Sinne des Wortes ganz für sich allein.

Einfach toll fand ich und war damit nicht allein.

Am Fuß des kleinen Berges lagen zwei Höhlen, die man besichtigen konnte. Eine kleine

und eine große.

Als die Sonne dann dabei war, allmählich unterzugehen, war ich endlich soweit, die Aussicht von diesem einen Berg zu genießen. Über eine schmale, steile Straße gelangte ich an die Spitze und ließ meinen Blick hinaus in die Ferne wandern.

Der Blick nach Westen bestätigte mir dann, was man mir bereits erzählt hatte: Ich konnte bis Tauranga blicken.

Ich war einfach nur begeistert.

Die letzten Stunden des Tages verbrachte ich an einem Strand, von dem ich zusehen konnte, wie die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand.

Am nächsten Morgen, der sehr regenreich ausfiel, gelangte ich über eine sehr windige Straße nach Whitianga.

Überaus fasziniert hat mich in dieser Stadt die Ruine eines alten Gebäudes anzusehen.

Entlang von umwerfenden Buchten

führte mich mein Weg weiter und stets dem Abenteuer hinterher...

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