Mit jedem Schritt, den ich voransetzte, wurde der Nebel dichter und undurchdringlicher. Wie ein Schleier begann er mich zu umhüllen. Kurz noch konnte ich den Weg vor mir erspähen, bevor auch er von diesem elendigen weißen Nichts verschluckt wurde.
Ich hielt kurz inne, lauschte gespannt hinein in die unheimliche Stille. Und mit einem Mal dröhnte es lautstark. Der Boden unter meinen Füßen zitterte.
Der faulig riechende Wind wehte den Nebel von mir weg. Mein Blick weitete sich, als ich auf die unwirtliche Landschaft, in deren Mitte kochendheißes Wasser lag, blicken konnte.
Der Kuirau Park
inmitten von Rotorua gab zwar nur einen kleinen Einblick in das, was noch auf mich zukommen sollte, und doch waren seine Schlammlöcher
und der heiße Pool, in den ich meine Füße strecken durfte,
ein würdiger Beginn.
Dass es den Vögeln in dieser Gegend egal zu sein scheint, wie der faulige Geruch ist, durfte ich auf einem kurzen Rundgang fotografieren. Auf einer kleinen Insel im See tummelten sie sich in solch einer Vielzahl, dass es fast keinen Platz mehr zu geben schien.
Rotorua ist neben den geothermalen Aktivitäten vor allem auch durch die Architektur
und die Kunst der Maori sehr interessant.
Auf der einen Seite ein imposantes Herrenhaus,
auf der anderen Seite das Kanu, mit dem die Arawa-Maori ihre Besiedelung Neuseelands verbinden.
Ebenfalls in Rotorua, aber nicht ganz so typisch für diese Stadt, ist ein Park, in dem unter anderem der braune Kiwi aufgezogen wird. Eine Ausstellung widmete sich der Geschichte des flugunfähigen Vogels.
Dahinter, in der Dunkelkammer, die lebenden Exemplare.
An einem sonnigen Freitag machte ich mich auf, um im Wai O Tapu
noch näher an die Kraft der Erde zu gelangen. Neben dem eigentlichen „Thermal Wounderland“ interessierte mich auch der pünktlichste Geysir der Welt. Lady Knox, wie man den Geysir nannte, sollte um Punkt 10:15 Uhr ausbrechen.
Nachdem eine Ladung Seife in den Schlot geworfen wurde, begann der chemische Prozess zu laufen
und wenig später spuckte er eine hohe Wasserfontäne gen Himmel.
Nach diesem spektakulären ersten Beginn ging es hinein in das „Thermal Wounderland“.
Eine unwirkliche Landschaft, die doch so farbenfroh war, kam auf mich zu. Am Anfang konnte ich mir bizarre
und feurig dampfende Krater ansehen.
Im Mittelteil und dem Schluss dann die kleinen, wild sprudelnden,
schwarzen,
wie auch blauen,
türkisen
und dunkel,
sowie knallgrünen Seen.
Daneben Flussläufe
und Wasserfälle.
Farbenprächtige Landschaften,
vom Schwefel gelb gefärbte Steinwände.
Und die Silikonterassen nicht zu vergessen.
Atemberaubend, spektakulär und fast nicht in Worte zu fassen! Ein Ausflug in die Welt des Feuers, der Lust machte auf mehr!