Neuseeland

Neuseeland

Bis an das Ende

 

Als ich hinauf in den Norden fuhr, ließ ich Auckland vorerst unangetastet.
Auf der stark befahrenen Autobahn kam ich immer weiter in das Herz dieser Stadt. Bald schon konnte ich meinen Blick auf das Wahrzeichen, den Sky Tower, richten. Langsam wanderte das Gebäude an den Fenstern meines Autos entlang.

Zuerst noch neben mir, verschwand es nicht lange danach auch schon aus meinen Augen.

Je weiter ich die Stadt hinter mir ließ, umso lichter wurde der Verkehr. Ich kam in eine kleine Stadt, die auf den klanghaften Namen Orewa hört.
Ich weiß noch, wie ich aus meinem Auto ausgestiegen bin und die warme Luft ein- und wieder ausgeatmet habe. Ein kleiner Fluss floss unter einer Brücke hindurch,

um sich dann ganz geruhsam mit dem Meer zu vereinen.

Ich spazierte die Promenade entlang, vorbei an einem kleinen Park.

Die Surfer hatten mit dem starken Wind ihre Freude, und ich mit ihrem Anblick.

Zum Schmunzeln brachte mich der Anblick einer Elvis-Skulptur, die den Gästen auf seinem Mikrofon in Begleitung seiner Kompassen ein Ständchen sang.

Am nächsten Morgen

kam ich nach Whangarei.

Für mich fungierte diese Stadt als ein überaus wichtiges Tor in den Norden. Hier konnte ich meine Tanks endlich wieder voll auffüllen, bevor es auch schon wieder weiterging.
Weiter ging es am nächsten Morgen entlang einer faszinierenden Touristenroute, vorbei an den Whangarei Falls.

Grandiose Aussichten,

umwerfende Buchten,

genauso wie romantische Landschaften durfte ich bestaunen.

Gestaunt habe ich auch, als ich mir in Kerikeri die Überreste und Nachbauten eines Maoridorfes ansehen durfte. Ein verzierter Eingang

ließ mich hinein in das Rewas Village.

Eine große Ehre, denn vieles ist den Maori heilig und darf daher nicht betreten werden.

Über kleine Tafeln, die vielerlei interessante Informationen bereitstellten, konnte ich eins werden mit dem Leben von damals.

Ich folgte dem State Highway 10 Richtung Norden, dabei nahm ich eine längere Touristenroute, an die Bay of Islands. Der erste Blick die steile Hügel hinab ließ mich schon einen kurzen Blick darauf erhaschen, was noch kommen würde, und zwar eine Bucht, in der sich kleine und große Inseln aneinander reihten.

Ich schlenderte gemütlich über den Sandstrand. Die Sonne lachte freudig. Eine große Palme reckte sich mit ihrem großen Blattschopf dem Himmel hinbor.

Mir war in diesem Moment, als wäre ich in der Karibik gelandet.
Die Zeit verging rasend schnell und kaum, dass ich angekommen war, hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von dieser imposanten Kulisse. Ich hatte noch viel vor und keine Zeit zu verlieren.

Ein letztes Mal tankte ich mein Auto noch voll, bevor es ganz hinauf in den hohen Norden ging.

Die Wolken begannen sich zu verdichten. Der Wind frischte auf, fauchte wild über die Sanddünen, die sich den Ninety Mile Beach entlangzogen.

Eine eisige Endzeit-Stimmung kam auf. Alles schien die Dramaturgie dieses einen und letzten, alles entscheidenden Augenblicks in Szene setzen zu wollen. Der Augenblick, wo ich bis ganz an das Ende kommen würde. Den einen Ort auf Neuseeland, an dem es kein Vorwärts, nur noch ein Zurück geben würde.

Über einen gut ausgebauten Gehweg kam ich dem Kap immer näher,

schon von weiten her konnte ich den einsamen Leuchtturm sehen. Hier also, genau hier, war dieser eine, alles entscheidende Moment nun gekommen.

Nach knapp drei Monaten voller Abenteuer, wilder Romantik und unvergesslicher Momente, stand ich nun wirklich hier an diesem einen Punkt.
Ich hielt inne. Lauschte gespannt hinein in die bedrückende Stille. Bilder von meiner Reise kamen mir zu Gesicht. Ich sah wieder, wie ich über den weißen Sandstrand von Aramoana schlenderte. Ich sah mich am Nugget Point stehen, die wild gegen die Felsen schlagenden Wellen zu meinen Füßen und den unbezwingbaren Wind, der mich regelrecht durchschüttelte. Ich sah mich auf einem Schiff durch den Doubtful Sound fahren und wie ich staunend an die von Glühwürmchen schimmernde Decke blickte. Und dann war da diese elende Kälte, als ich an einem kargen, von rauem Land umgebenen See stand. Dichter, saftig grüner Regenwald umgab mich. Und eh ich mich versah, schimmerte der Sand golden unter meinen Füßen. Draußen im Meer vor Kaikoura streckten mir die Wale ihre imposanten Schwanzflossen zum Abschied entgegen. Aber da waren auch noch die aktiven, schneebedeckten Vulkane und blubbernden Schlammlöcher…
Und innerlich ran mir eine Träne über meine rechte Wange, als ich begriff, welch ein Geschenk es doch war, hier nach so vielen unvergesslichen Augenblicken stehen zu dürfen.

In jenem einen Moment, als ich das verinnerlicht hatte, warf die untergehende Sonne einen wohlwollenden Schein durch die Wolken.

Eine unbeschreiblich große Freude kam in mir auf.

Ganz konnte ich und wollte ich diesen Ort noch nicht loslassen, und so sah ich der Sonne beim Untergehen zu,

bevor ich mich in meinem Van zu Bett begab.
Zeitig am Morgen stand ich auf und erlebte hier an diesem ganz besonderen Ort etwas, das ich sonst nirgendwo in ganz Neuseeland erleben konnte. Ich erlebte nach einem Sonnenuntergang auch einen Sonnenaufgang im Meer.

Ich war sprachlos. Einfach unbeschreiblich.

Jetzt, genau jetzt, konnte ich diesen Ort loslassen und mich darauf einstellen, nach Hause zu fliegen.

Dass mein Abenteuer noch lange nicht zu Ende war, merkte ich spätestens, als ich auf die Halbinsel von Karikari kam. Harz war vor langer Zeit von den Bäumen getropft, und um dieses Harz zu gewinnen, gruben sie Löcher in den Boden.

Auf einem kurzen Rundgang konnte ich mir diese zum Teil sehr tiefen Löcher ansehen.
Tolle Aussichten genoss ich auf dem Weg nach Dargaville, wo ich von einem Hügel aus die landwirtschaftlich geprägte Landschaft ansehen konnte.

Eine tolle Aussicht genoss ich auf die Sanddünen, die sich an der Westküste entlangzogen.

Ein Aussichtspunkt zeigte den umwerfenden Kontrast zwischen Zivilisation und unberührter Natur.

In Dargaville angekommen konnte ich vom Museum aus meinen Blick in die Ferne schweifen lassen.

Ein interessanter Wasserfall kam mir zu Gesicht.

Auf dem Weg in den Süden waren es die Ruinen eines Gebäudes, das mich in Warkworth interessierte.

Tja, und dann war ich auch schon in Auckland.
Da ich mein Auto hier einer neuen Bekanntschaft übergeben würde, war es noch wichtig, mein Gepäck im Internationalen Flughafen zu verstauen.
Auf dem Weg zum Flughafen gibt es einen Aussichtspunkt, an dem man die Start- und Landebahnen überblicken konnte.

Gerade, als ich mich mit meinem Auto dorthin gestellt hatte, konnte ich zwei nacheinander startende Boeing 747 beim Abheben zusehen.

Als mein Gepäck sicher verstaut war und ich mich nur noch um das Notwendigste kümmern musste, war ich bereit, in das Herz der größten Stadt Neuseelands zu fahren.

Mein Auto im Aotea Square (einem Kino mit Parkhaus) abgestellt,

ging es raus in die Stadt.
Umgeben von Hochhäusern konnte ich bereits einen Blick auf den Sky Tower erhaschen.

Kurz später stand ich dann auch schon unter diesem schlanken Gebilde.

Ein Ausblick über die Stadt von diesem hohen Gebäude durfte natürlich nicht fehlen. Und so fuhr ich mit einem Lift hinauf in die Höhe.

Es gab zwei Decks: ein unteres Aussichtsdeck und ein oberes Aussichtsdeck.
Im unteren Aussichtsdeck gab es neben der grandiosen Aussicht,

auch Glasscheiben, unter denen man in den Abgrund blicken konnte.

Das obere Aussichtsdeck eröffnete dann den ganzen 360-Grad-Blick auf die Stadt.

und ihr Umland.

Was für eine Aussicht!

Ich habe mir dann noch ein paar Sachen angesehen,

bevor ich mich auch schon mit der neuen Bekanntschaft getroffen habe, um ihm mein Auto zu geben.
Sehr toll war, dass er mir bis zu meinem Abflug noch die Gegend gezeigt hat.

Auckland bei Nacht zu bestaunen war atemberaubend.

Alsbald hieß es dann aber leider Abschied nehmen von Neuseeland und einer unvergesslichen Zeit…

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